Codename Hase

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Zwei Antworten auf Abgeordneten-Anfragen lassen den Verdacht aufkommen, dass es in einigen Bundesministerien eine interne Dienstanweisung unter dem Codenamen »Mein Name ist Hase ...« gibt. Beispiele: Die Bundeswehr bildet in Uganda Soldaten für die somalische Übergangsregierung aus. Als die Linksfraktion wissen wollte, wie sichergestellt wird, dass man keine Minderjährigen drillt, antwortete das Auswärtige Amt, dass man erstens den Einsatz von Kindersoldaten verurteile, zweitens keine Anhaltspunkte habe, »dass sich unter den im Rahmen der EUTM auszubildenden somalischen Rekruten Kindersoldaten befinden«, und dass man – drittens – das Alter »anhand vorhandener Dokumente sowie aufgrund der Resultate der medizinischen Untersuchung überprüft«. Doch damit hätten die Deutschen nichts zu tun. Na das beruhigt aber ... Besonders wenn man weiß, dass die Bundeswehr in Afghanistan schon bedenkenlos 16-Jährige zu Soldaten gemacht hat..

Die »Methode Hase« wurde auch angewandt, um den Grünen zu erklären, was mit 33 in Afghanistan von deutschen ISAF-Soldaten in Gewahrsam Genommenen geschehen ist. Die Regeln, so heißt es, besagen, dass man die Gefangenen nach 96 Stunden entweder frei lassen oder an die afghanischen Behörden übergeben muss. Ob das geschehen ist? Wer weiß...? Wohl aber sei es gelungen, nachträglich die Namen von 13 der 33 Gefangenen zu ermitteln. Noch weitere Fragen? Ganz gewiss!

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