Brauchen wir Wachstum?

»Veränderungen der Bedürfnis-, Verteilungs- und Wirtschaftsstrukturen, eine andere Art des Wachstums sind nötig.«  ND-Foto: B. Lange
»Veränderungen der Bedürfnis-, Verteilungs- und Wirtschaftsstrukturen, eine andere Art des Wachstums sind nötig.« ND-Foto: B. Lange

Kann es der Weisheit letzter Schluss sein, dem von der herrschenden Politik und den Medien verbreiteten Wachstumswahn die Forderung nach Abschied vom Wachstum entgegenzusetzen? Hat nicht Kurt Tucholsky auch hier wieder mal Recht, der meinte, das direkte Gegenteil von einem Fehler sei oft nur ein anderer Fehler? Es hat manchmal den Anschein, als solle man sich entweder auf die Seite sympathischer Ökologen oder trister Ökonomen schlagen. Die einen stünden für grüne Natur und die anderen für grauen Beton. Aber die Wachstumsgegner haben auch rationale Argumente. Man schaue in die Bäume und sehe: Sie wachsen nicht in den Himmel; jede Art hat ihre natürliche Größe. Unaufhörliches Wachstum sei unnatürlich, krankhaft wie Krebs.

In der Tat sind heute nicht Wirtschaftswachstum, sondern Veränderung der Verteilungsstrukturen – Verteilung zumindest des Zuwachses von oben nach unten, statt von unten nach oben, und Reduzierung der wahnwitzigen ...


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