Irische Nonnenorden verklagen Großbanken

Hohe Verluste bei Wertpapiergeschäften

  • Lesedauer: 2 Min.

London (AFP/ND). Irische Nonnen haben die Deutsche Bank und die US-Investmentbank Morgan Stanley wegen Verlusten in Millionenhöhe während der Finanzkrise verklagt. Mehrere Schwesternorden gehören zu einer Gruppe von insgesamt 88 Investoren, die die Banken beschuldigen, ihre vertraglichen Verpflichtungen bei Wertpapiergeschäften nicht erfüllt zu haben, wie die britische Anwaltskanzlei Stewarts Law am Donnerstag in London mitteilte. Die Banken hingegen hätten profitiert. Die Klage der Orden namens Sisters of Charity of Jesus and Maria und Holy Faith Sisters sei am Dienstag bei einem Londoner Gericht eingereicht worden.

Die Investoren hatten die Wertpapiere, die sich an Anleihen der Dresdner Bank anlehnten, im Wert von rund 5,9 Millionen Euro im Jahr 2005 gekauft. Morgan Stanley verpflichtete sich laut der Klageschrift, sie im Falle eines Wertverlustes der Anleihen zu verkaufen, tat dies demnach aber mit so großer Verspätung, dass die Investoren einen Verlust von rund fünf Millionen Euro erlitten. Die US-Bank und ihre europäische Tochter Saturn Investments Europe hätten »absichtlich oder fahrlässig« versäumt, die Wertpapiere zu verkaufen, als die Anleihen im Januar 2009 auf Ramschstatus fielen.

Erst als sich die Anleihen wieder erholten, veräußerten die Banken im Juni 2009 die Wertpapiere. Mit den Gebühren habe Morgan Stanley mindestens 11,2 Millionen Dollar verdient, heißt es in der Klageschrift. Die Deutsche Bank sei in geringerem Maße involviert, sie habe bei dem Geschäft geholfen.

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