US-Armee: Abzug der letzten Kampftruppen aus dem Irak

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Bagdad, 19. August (AFP) - Die US-Armee hat den Abzug ihrer letzten Kampftruppen aus dem Irak offiziell bestätigt. Am Donnerstagmorgen habe die letzte Kampfeinheit den Irak über die Grenze nach Kuwait verlassen, sagte ein Sprecher der US-Armee. Eine US-geführte internationale Koalition war vor siebeneinhalb Jahren in den Irak einmarschiert, um den damaligen Machthaber Saddam Hussein zu stürzen.

Nach dem Abzug der Kampftruppen bleiben laut CNN-Informationen zunächst etwa 56.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Das Pentagon plant nach eigenen Angaben, die Truppenstärke bis Anfang September auf 50.000 Mann zu verringern. Die verbleibenden Einheiten sollen unter anderem zur Ausbildung der irakischen Armee eingesetzt werden. Bis Ende 2011 sollen dann alle US-Soldaten das Land verlassen haben. Die irakische Armee besteht momentan aus knapp 200.000 Soldaten.

Seit Beginn des Einmarsches im März 2003, der zum Sturz des Machthabers Saddam Hussein führte, kamen durch Kämpfe und Anschläge tausende Menschen ums Leben. Die internationalen Truppen verloren nach Angaben der unabhängigen Website icasualties.org 4733 Soldaten, darunter 4415 aus den USA. Großbritannien verzeichnete mit 139 Toten die zweitmeisten Opfer. Hinzu kommen mindestens 12.000 getötete irakische Sicherheitskräfte.

Die meisten Opfer der Gewalt im Irak waren in den vergangenen Jahren jedoch Zivilisten: Bis Mitte Juli starben im Irak seit Beginn des Einmarsches der US-geführten internationalen Koalition einer Zählung der Internetseite Irak Body Count 106.071 Zivilisten. Auf jeden getöteten ausländischen Soldaten kommen also mehr als 22 Zivilisten, die der Gewalt im Irak zum Opfer fielen.


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