Washington (AFP/ND). Drei Tage vor dem Nahostgipfel in Washington rügte US-Außenamtssprecher Philip Crowley am Sonntag die »hetzerischen« Worte des geistlichen Oberhaupts der in Israel mitregierenden Schas-Partei, Rabbi Ovadia Jossef. Dieser hatte gesagt, die Palästinenser sollten »von unserer Welt verschwinden«.
Die USA bedauerten und verurteilten die »hetzerischen« Worte des Rabbiners, sagte Crowley. Die Äußerungen Jossefs seien »zutiefst beleidigend«. Dieser hatte in seinem wöchentlichen Samstagsgebet in Jerusalem Verwünschungen gegen die Palästinenser und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ausgestoßen. »Möge die Pest sie befallen«, hatte er erklärt. Die mit elf Sitzen im Parlament vertretene Schas gehört der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Sie vertritt vor allem die Interessen der religiösen orientalischen Juden.
Jossefs Äußerungen werfen einen Schatten auf die am Mittwoch in Washington beginnenden ersten direkten Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern seit zwei Jahren. Sie dürften die Gespräche in Washington jedoch weit weniger belasten als Bekräftigungen der Israelis, den zeitweiligen Siedlungsstopp im Westjordanland nicht weiter auszudehnen. Netanjahu habe Obama keine Verlängerung des Siedlungsmoratoriums versprochen, betonte ein Regierungsvertreter am Montag in Jerusalem.
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