nd-aktuell.de / 13.09.2010 / Brandenburg / Seite 14

40 000 beim Dorf- und Erntefest

Trotz schlechten Ertragsjahres für Landwirte wurde am Wochenende in Jänickendorf gefeiert

Haiko Prengel, dpa
Das Dorf- und Erntefest hat Tradition: Neben dem Erntekronen- und Ernteköniginnen-Wettbewerb gibt es auch geschmückte Fuhrwerke zu bestaunen – wie auch hier beim Fest vor zwei Jahren. Foto: dpa
Das Dorf- und Erntefest hat Tradition: Neben dem Erntekronen- und Ernteköniginnen-Wettbewerb gibt es auch geschmückte Fuhrwerke zu bestaunen – wie auch hier beim Fest vor zwei Jahren. Foto: dpa

Die Ernte war schlecht, aber gefeiert wurde trotzdem: Zum Abschluss der Feldarbeit kamen am Samstag zum 7. Dorf- und Erntefest in Jänickendorf rund 40 000 Besucher. 29 Bauernhöfe zeigten in der Fläming-Gemeinde die Facetten des Landlebens. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erinnerte daran, dass dieses Jahr für die Landwirte nicht leicht gewesen sei. Die Getreideerträge seien 10 bis 25 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Das Dorf- und Erntefest gibt es in Brandenburg seit 2004. Damals wurden das vom Landesbauernverband veranstaltete Erntefest und das vom Ministerium organisierte Dorffest zusammengelegt.

Dieses Mal wurde auf drei Bühnen Tanz, Chor- und Blasmusik gespielt. Auch für Kinder gab es ein buntes Programm. Zur Tradition gehören außerdem ein großer Umzug, der Erntekronen- und Ernteköniginnen-Wettbewerb sowie ein Bauernmarkt. Der Sprecher des Landesbauernverbands, Holger Brantsch, sprach von einem »Jahr der Extreme« für die Landwirtschaft. Der Winter sei außergewöhnlich hart gewesen, der Juni und Juli »knallig heiß« und trocken. Im August seien wegen des Starkregens das Oderbruch und andere Gebiete zugelaufen. Die größten Ertragsausfälle gab es laut Brantsch beim Roggen. Hier wurden 27 Prozent weniger Erträge erzielt als 2009. Beim Weizen gab es Einbußen von 13 Prozent, bei Gerste von 4,5 Prozent.

Jänickendorf ist einer von 23 Ortsteilen der Gemeinde Nuthe- Urstromtal. Die landwirtschaftliche Prägung wird in der 2005 eröffneten Museumsscheune dokumentiert. Dort gibt es neben landwirtschaftlichen Maschinen des 19. Jahrhunderts und bäuerlichem Hausrat der letzten 200 Jahre auch Trachten zu sehen, wie sie einst im Fläming getragen wurden.