Bombenbasteln im Wohngebiet

In Merdingen entdeckt die Polizei große Mengen Sprengstoff / Urheber verletzte sich selbst

  • Lesedauer: 2 Min.

Einen Bombenbastler vermutet die Polizei als Urheber eines Sprengstofflagers in Merdingen bei Freiburg. Sie ermittelt gegen einen 35-Jährigen, der das hochexplosive Material im Keller eines Wohnhauses gebunkert haben soll. Der Mann habe in seiner Freizeit Sprengstoff gebaut und damit hantiert, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Freiburg. Die Ermittlungen seien jedoch schwierig, da der Mann nach der Explosion einer seiner Bomben schwer verletzt im Krankenhaus liege und nicht ansprechbar sei. Die Motive des Mannes seien daher noch völlig unklar.

Sprengstoff-Entschärfer des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg hatten am Montag in dem Keller des Mehrfamilienhauses unter anderem zwei Kilogramm Sprengstoff gefunden. Davon galten 1,5 Kilogramm als derart gefährlich, dass sie in der Nacht zum Dienstag in einem nahe gelegenen Maisfeld kontrolliert gesprengt wurden. Ein Transport über eine längere Strecke war von den Experten als zu riskant eingestuft worden.

Den Behörden war der Mann bislang nicht negativ aufgefallen, hieß es. Auch die Nachbarn in der 2600 Einwohner zählenden Gemeinde wussten nichts von den Aktivitäten des 35-Jährigen. Der Sprengstoff im Keller habe für das gesamte Wohngebiet eine große Gefahr dargestellt, sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizei entdeckte das Lager, nachdem ein Landwirt den 35- Jährigen am Samstag schwer verletzt auf einem Acker gefunden hatte. Nach ersten Erkenntnissen hatte er dort mit einem hochexplosiven Gemisch oder einer selbst gebastelten Bombe experimentiert. Der Mann verletzte sich schwer im Gesicht, verlor Finger und schwebt in Lebensgefahr.

Das Wohngebiet rund um das Haus in Merdingen war nach dem Bombenfund teilweise für Stunden geräumt worden. Die Polizei sowie Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot vor Ort. dpa

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