Miniermotten machen mobil

Günstige Witterung für Kastanienschädlinge

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Der strenge Winter und der heiße Juli haben den Berliner Kastanien ein heftiges Miniermotten-Jahr beschert. »Die Motte ist stark geflogen«, bestätigte Isolde Feilhuber vom Pflanzenschutzamt Berlin. Vor allem die ersten beiden Motten-Generationen, die im Frühjahr und im Sommer schlüpfen, seien durch die für sie günstige, trockene Witterung im Mittelwert deutlich größer gewesen als in den Vorjahren. Die dritte Generation des Rosskastanienschädlings, der Feuchtigkeit nicht liebt, sei durch den regenreichen Spätsommer wieder schwächer ausgefallen. Eine endgültige Bilanz gibt es, wenn die letzten Pheromonfallen eingesammelt worden sind.

»Eins hat sich erneut gezeigt: Überall, wo im Herbst oder Frühjahr Kastanienlaub gesammelt wurde, sah es gut aus und der Befall war geringer«, sagte Feilhuber. Die letzte Miniermotten-Brut des Jahres überwintert im gefallenen Laub der Bäume und sucht sich nach dem Schlüpfen neues Kastaniengrün, um ihre Eier abzulegen. Die Devise für die nächsten Wochen müsse deshalb lauten: »Laub sammeln und entsorgen, sobald es gefallen ist«, rief Feilhuber auf.

Wo das nicht geschieht, besteht die Gefahr, dass die Motten in der nächsten Saison auch auf benachbarte Bäume ausweichen – selbst wenn deren Laub beseitigt wurde. »Aber die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre trägt Früchte. In vielen Bezirken sind die Sammelaktionen schon Selbstläufer. Auch viele Schulen machen mit«, sagte Feilhuber.

Die Miniermotte, eine aus Südostasien eingeschleppte Schmetterlingsart, legt ihre Eier nur in weißen Kastanien ab. Die rot blühenden Bäume haben chemische Abwehrstoffe, die wohl mit ihrem Farbstoff zusammenhängen. Eine »Bio-Keule« konnte daraus aber bisher nicht entwickelt werden. Auch Singvögel, Grashüpfer oder Schlupfwespen können nur zehn Prozent der Motteneier wegfressen. Nötig wären mindestens 50 Prozent, um Schädigungen durch Mottenlarven in Grenzen zu halten.

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