nd-aktuell.de / 21.10.2010 / Unten links / Seite 1

Unten links

Fast auf den Tag genau zwei Jahre residiert Horst Seehofer in der Münchner Staatskanzlei. Es war Jahrzehnte seine Endstation Sehnsucht. Und bis zur Landtagswahl in drei Jahren kann es sich der CSU-Politiker dort gemütlich machen. Hier ein paar Seitenhiebe auf Schwesterpartei und Kanzlerin, da ein Armdrücken mit der FDP und derem glücklosen Parteichef, mal ein Trip in den Sarrazynismus, mal einer in die Herz-Jesu-Pose – Seehofer genießt, sich mit allen anzulegen und weiter am Bild des bayerischen Volkshelden zu basteln. Das wird in der Union nicht immer gern gesehen und nicht immer ernst genommen. Aber bei Seehofers jüngstem Thema musste schon die SPD die schmerzliche Erfahrung machen, dass die Rente mit 67 das Fass und manches Parteimitglied zum Überlaufen bringt. Kündigt der Ministerpräsident an, sich genau da querlegen zu wollen, sichert er sich heimischen Beifall – egal, ob er Erfolg hat oder nicht – und die Chance, auch nach 2013 von München aus stänkern zu können. oer