Absolut? Absolut!

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: 1 Min.

Im deutschen Fernsehen läuft zurzeit die achte und letzte Staffel der US-Serie »24«. Deren Protagonist Agent Jack Bauer (Kiefer Sutherland) ist nicht zimperlich, wenn es darum geht, aus Islamisten, Russenmafiosi und anderen verstockten Halunken genau jene Informationen herauszuholen, die für die Rettung »Amerikas« nötig sind. Das Zufügen von Schmerzen gehört zur erprobten Waffe des Mannes, der »für die Regierung« arbeitet. Dass derlei nicht nur Fiktion ist, haben die USA in Irak und Afghanistan und vor allem in Guantanamo gezeigt. Folter-Odysseen zu geheimen CIA-Gefängnissen in aller Welt weichten das auf, was Washington unterzeichnet und ratifiziert hat: das »absolute Folterverbot«.

Auch in anderen der 147 Länder, die sich zur Antifolterkonvention bekennen, gibt es Misshandlungen zur Erpressung von Informationen und Geständnissen, wie der Vorsitzende des UN-Ausschusses gegen Folter, Claudio Grossman, beklagte. Und 45 UNO-Mitgliedsstaaten haben die Konvention überhaupt nicht ratifiziert. Deutschland trat vor 20 Jahren diesem Pakt bei, was nicht verhindert, dass immer wieder bizarre Debatten um eine sogenannte Rettungsfolter, um das angeblich berechtigte Quälen für einen »guten Zweck« die Öffentlichkeit beschäftigen (so im Fall um die Entführung und Ermordung des 11-jährigen Jakob von Metzler). Wenn die Würde des Menschen, wie das Grundgesetz verheißt, wirklich »unantastbar« sein soll, verbietet sich eine derartige Aufrechnung.

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