Informant wurde zum Attentäter

CIA: Fehler bei der Überprüfung / Jordanischer Dienst hatte gewarnt

  • Lesedauer: 2 Min.
Der US-Geheimdienst CIA hat Fehler bei der Überprüfung eines Informanten, der zum Selbstmordattentäter wurde, eingestanden.

Washington (AFP/dpa/ND). Der Informant hatte Ende Dezember 2009 einen Selbstmordanschlag auf einen CIA-Stützpunkt in Afghanistan verübt und sieben US-Agenten mit in den Tod gerissen. CIA-Direktor Leon Panetta machte »Defizite« und »Managementfehler« dafür verantwortlich. Offenbar war zudem eine Warnung des jordanischen Geheimdienstes nicht beachtet worden.

Eine interne Untersuchung des Vorfalls und seiner Vorgeschichte habe ergeben, dass der spätere Attentäter »nicht vollständig überprüft« worden sei und die Sicherheitsmaßnahmen nicht ausgereicht hätten, räumte Panetta in einer Erklärung an die Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes ein. Wie ein US-Geheimdienstvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte, hatten jordanische Stellen die CIA im Vorfeld bereits vor der möglichen Doppelagenten-Tätigkeit des Mannes gewarnt.

Offenbar war der spätere Attentäter vom jordanischen Geheimdienst in Afghanistan in Zusammenarbeit mit US-Agenten angeworben worden, doch war er insgeheim für die Terrororganisation Al Qaida tätig.

Bei seinem Selbstmordanschlag auf dem Stützpunkt im ostafghanischen Khost an der pakistanischen Grenze riss er außer den sieben US-Agenten einen jordanischen Offizier sowie einen afghanischen Fahrer mit in den Tod. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban. Die Untersuchung förderte eine Reihe von Fehlern ans Licht. So herrschte offenbar keine Klarheit darüber, wer für den Informanten verantwortlich war. Der folgenreiche Anschlag bedeutete einen herben Schlag für die CIA.

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