Kuba: das sind seine Menschen

Der Musiker Raúl Paz über alte Klischees und neue Spielräume in seinem Heimatland

Raúl Paz, 1969 in der Nähe von Pinar del Río geboren, sang als Halbwüchsiger mit Bauern aus der Region Guajira. Daraufhin schickten seine Eltern ihn nach Havanna ans Konservatorium, wo er Violine und klassische Musik lernte. 1996 folgte er, Schauspieler im Nebenfach, einer Einladung zu einem Theaterfestival in Montevideo und kehrte der Insel den Rücken. Über Argentinien, Brasilien und die USA kam er nach Paris, wo er sich als Erneuerer der kubanischen Musik einen Namen machte. Im Sommer 2007 kehrte er erstmals für einige Konzerte nach Kuba zurück. Ein Jahr später zog er mit seiner Familie wieder auf die Insel. Mehrfach spielte er im Theatro Karl Marx in Havanna. Fotos: Knut Henkel; AFP
Raúl Paz, 1969 in der Nähe von Pinar del Río geboren, sang als Halbwüchsiger mit Bauern aus der Region Guajira. Daraufhin schickten seine Eltern ihn nach Havanna ans Konservatorium, wo er Violine und klassische Musik lernte. 1996 folgte er, Schauspieler im Nebenfach, einer Einladung zu einem Theaterfestival in Montevideo und kehrte der Insel den Rücken. Über Argentinien, Brasilien und die USA kam er nach Paris, wo er sich als Erneuerer der kubanischen Musik einen Namen machte. Im Sommer 2007 kehrte er erstmals für einige Konzerte nach Kuba zurück. Ein Jahr später zog er mit seiner Familie wieder auf die Insel. Mehrfach spielte er im Theatro Karl Marx in Havanna. Fotos: Knut Henkel; AFP

ND: Seit August 2008 leben Sie nach zwölf Jahren im Exil wieder in Kuba. Was hat Sie zur Rückkehr auf die Insel bewogen?
Paz: Zuerst einmal ist es mein gutes Recht, in dem Land zu leben, in dem ich geboren wurde, denke ich. Auf der anderen Seite hat mir vieles gefehlt und dabei vor allem die Auseinandersetzung mit dem Leben auf der Insel. Die ist für mich als Künstler, als Musiker und Texter überaus inspirierend. Aber ich bin auch zurückgekommen, um einen Beitrag zum Wandel in Kuba zu leisten, um Brücken zu bauen. Brücken zwischen den Leuten hier und denen im Exil. »Havanization«, mein neues Album, ist dafür ein Beispiel.

Wie bauen Sie diese Brücken?
Ich bin der Meinung, dass die Kubaner auf der Insel mit denen im Exil in einen Dialog treten und gemeinsam die Zukunft Kubas gestalten müssen. Die Kubaner – und niemand sonst – sollten die Zukunft des Landes in die Hand nehmen. Diese Position vertrete ich hier und anderswo.

Als...




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