Streusalz statt Meer

Seltene Blumen an Autobahn heimisch

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Dortmund/Oberhausen (dpa/ND). Für die einen war es die längste Tafel der Welt, für die anderen eine einmalige Gelegenheit zu forschen: Botaniker machten beim Straßenfest »Still-Leben A 40« im Juli erstaunliche Entdeckungen am Rande der Autobahn A 40 im Ruhrgebiet. Das Straßenfest auf 60 Kilometern Autobahn zog mehr als drei Millionen Besucher an. Darunter waren auch 70 Wissenschaftler, die nur kamen, um entlang der gesperrten Fahrbahnen Pflanzen zu erfassen.

Das erstaunliche Ergebnis: Mehr als 440 verschiedene Arten wachsen am Ruhrschnellweg, der zwischen Duisburg und Dortmund lediglich durch Industriestädte führt. Darunter sind seltene Pflanzen wie das Mauerglaskraut, das eigentlich eher in bäuerlicher Kulturlandschaft vorkommt. Auch der Krähenfuß-Wegerich tauchte auf. Er ist sonst eher an Nord- und Ostsee zu finden. Es sei nur zu erahnen, wie diese Pflanzen an die Autobahn kommen, sagte Corinne Buch von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. »Der Krähenfuß-Wegerich ist zum Beispiel eine Salzpflanze. Da spielt Streusalz eine Rolle.« Auch finden sich an der Autobahn auch eingewanderte Pflanzen wie das Schmalblättrige Greiskraut, das aus Südafrika kommt und wohl am Lastwagenreifen anreiste. Die Studienresultate sollen im Dezember in einer Fachzeitschrift veröffentlicht werden.

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