Chodorkowski gibt Hoffnung nicht auf

Urteilsverkündung ab Mitte Dezember

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am 15. Dezember will Richter Viktor Danilkin mit der Verkündung des Urteils gegen Michail Chodorkowski und dessen Juniorpartner Platon Lebedjew beginnen. Die Verlesung dürfte angesichts der umfangreichen Begründung mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Den einstigen Spitzenmanagern des Ölgiganten JUKOS werden Veruntreuung von 218 Millionen Tonnen Rohöl und Geldwäsche vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft beantragte daher für beide Ende Oktober jeweils 14 Jahre Haft. Selbst wenn auf das Strafmaß jene sieben Jahre angerechnet würden, die Chodorkowski und Lebedjew bereits abgesessen haben – wegen Betrug und Steuerhinterziehung waren sie bereits 2005 verurteilt worden – kämen sie frühestens 2017 auf freien Fuß. Kritische Beobachter im In- und Ausland vermuten für beide Verfahren politische Hintergründe: Chodorkowski hatte oppositionelle Parteien finanziell unterstützt und sich mit alternativen Bildungsprogrammen in die Erziehung künftiger Wähler eingemischt.

Der Prozess, sagt Juri Schmidt, einer der Anwälte Chodorkowskis, habe eindeutig »politische Färbung« und trage »Züge von Raubüberfall«. Schmidt meint damit die Zerschlagung des JUKOS-Konzerns, der inzwischen dem staatsnahen ...


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