Preußen feminin

Theodor Fontanes »Frau Jenny Treibel« am Berliner Theater an der Parkaue

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Fontanes Frauen haben es in sich – von Effi Briest bis zu Mathilde Möhring und natürlich Jenny Treibel. Diese liefert sich ein Duell mit der jungen Gymnasiallehrertochter Corinna Schmidt um ihren höchst mittelmäßigen Sohn Leopold. Zwei Frauen, gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Wer von ihnen siegt am Ende? Das ist die Frage. Das ist wirklich die Frage. Denn Jenny Treibel, geborene Bürstenbinder, Tochter des Inhabers eines Kellergeschäfts, ist durch geschickte Heirat aufgestiegen zur Frau eines Kommerzienrates – und damit soll es noch lange nicht genug sein.

Ein Aufsteigergemüt, das den gar nicht diskreten Charme der Gründerzeitbourgeoise verkörpert. Geld und Prestige sind ihr alles, Geist, wenn er unabhängig bleibt, scheint mindestens verdächtig, ist jedenfalls nichts, was man in seine Familie aufnimmt. Lebensalternativen: Hummer und Austern oder Boulette und Schweinebauch. Villa oder enge Mie...


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