Zukunft gibt's nur mit Geschichte

Nach IM-Fällen bekräftigt die Linkspartei im Nordosten die Pflicht zur persönlichen Offenheit

  • Velten Schäfer, Linstow
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eigentlich sollte es beim Nordost-Landesparteitag um ein Landes-Leitbild für das Wahljahr und um Bildungspolitik gehen. Doch dann setzte sich die Geschichte auf die Agenda.

Ein »scharfer Wind« würde dem Landesvorsitzenden Steffen Bockhahn auf dem LINKE-Parteitag entgegenblasen, hatten die Medien orakelt. Eine polarisierte Stasidebatte nach Rücktritt der Landesschatzmeisterin Renate Malchow und dem Rückzug des früheren Rostocker Parteichefs Wolfgang Leuchter aus dem Kuratorium der Landeszentrale für Politische Bildung lasse die Partei »nicht zur Ruhe kommen«, hieß es beispielsweise beim NDR.

Der Sender wollte ferner von einem schroffen geschichtspolitischen Gegensatz zwischen Bockhahn und dem Landtagsabgeordneten Torsten Koplin erfahren haben: Koplin, der aus seinen MfS-Berichten nie ein Geheimnis gemacht hat, plädiere nun für einen »weicheren Umgang« mit der Geschichte, woraufhin Bockhahn mit Rücktritt gedroht habe.

Vor Ort war von Zuspitzung wenig zu spüren. Bockhahn unterstrich die seit 1991 bestehende Beschlusslage, wonach eine Mitarbeit beim MfS vor allen Parteikandidaturen bekannt zu machen ist. »Es st...


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