Einwurf

Fehlende Belohnung

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Über den Präsidenten des Weltfußballverbandes, Joseph Blatter, lässt sich einiges sagen, aber nicht, dass er symbolträchtige Auftritte in der Öffentlichkeit scheut. Zur heutigen Auslosung der Frauen-WM 2011 in Deutschland kommt er trotzdem nicht. Wegen »neu angesetzter Termine« sei er verhindert, ließ Blatter geheimnisvoll verlauten, doch es ist klar, dass er sich lieber um die Ausrichter der WM-Turniere der Männer in acht und zwölf Jahren kümmert, als um das Frauenturnier in sieben Monaten.

Die Entscheidung über die Männer-WM findet am Donnerstag statt, eine unglückliche Terminplanung. Sie zeigt, dass die gefühlt gestiegene Wichtigkeit der Fußballerinnen gegenüber den männlichen Kollegen ein nationales Phänomen ist. Mit Ausnahme der USA gibt es kein Land wie Deutschland, in dem die Frauen so viel Präsenz im Verband oder den Medien erhalten. Das lockt Sponsoren, Geld und Leistungswillen. Auch deswegen dominieren die deutschen Klubs die europäischen Wettbewerbe. Auch deshalb gewann Deutschland die letzten beiden WM-Turniere. Solch tolle Arbeit hätte Joseph Blatter ruhig mal belohnen dürfen.

Oliver Händler

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