Verunglückter Kandidat gelähmt

Vollständige Erholung Samuel Kochs gilt als unwahrscheinlich

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Bangen um den bei »Wetten, dass ..?« verunglückten Samuel Koch geht weiter. Zwar ist der 23-Jährige aus dem künstlichen Koma erwacht, ob er aber vollständig genesen wird, ist nach Angaben der behandelnden Ärzte ungewiss. Derzeit seien die Beine und teilweise die Arme gelähmt, sagte Neurochirurg Hans-Jakob Steiger von der Düsseldorfer Uniklinik am Dienstag. Samuel Koch ist aber ansprechbar und kann sich verständlich machen. Anzeichen für schwerwiegende Störungen des Gehirns gab es nicht.

Eine Prognose zu einer möglicherweise bleibenden Lähmung wollte Steiger nicht abgeben. »Das kann ich jetzt nur mit größter Unsicherheit abschätzen«, sagte der Arzt. »In einer Woche bin ich gerne bereit, dazu dezidiert Stellung zu nehmen.« Fest steht, dass sich Koch in der ZDF-Livesendung »Wetten, dass ..?« viel schwerer verletzt hat, als zunächst erwartet worden war.

Bis Sonntag verschlechterte sich sein Zustand. Die Ärzte diagnostizieren eine »komplexe Verletzung der Halswirbelsäule mit einhergehender Schwellung des Rückenmarks«. Koch wurde zum ersten Mal operiert und in ein künstliches Koma versetzt.

Kliniksprecherin Susanne Dopheide sagte am Dienstagmorgen nebulös, Kochs Zustand habe sich verändert. Es klang nach einer schlechten Nachricht. Die Schwellung des Rückenmarks habe sich »fortschreitend entwickelt«, verkündete daraufhin der ärztliche Direktor der Uniklinik, Wolfgang Raab. Man habe Samuel Koch ein zweites Mal operiert, um das verletzte Rückenmark so gut wie möglich zu entlasten. Der Patient liege weiter auf der Intensivstation. »Im Moment hat er schwere Lähmungen«, beschrieb Steiger den Zustand. »Inwieweit sich das zurückbildet, kann ich Ihnen nicht mit Sicherheit vorhersagen.« Im besten Fall erhole sich Samuel Koch vollständig oder zumindest teilweise. Dies brauche dann aber Monate. Koch sei bestens trainiert, was ihm sehr helfe. Im schlechtesten Fall allerdings bleibe er gelähmt. Dann sagte Steiger: »Eine vollständige Erholung ist unserer Ansicht nach jetzt unwahrscheinlich.« Ob der Arzt damit eine Lähmung oder andersartige Einschränkungen meinte, blieb zunächst unklar.

Gestern erklärte das ZDF, Thomas Gottschalk werde den Jahresrückblick des Mainzer Senders moderieren. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, der 60-Jährige könnte nach dem Schock des Unfalls auf die Moderation verzichten. dpa/AFP

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