nd-aktuell.de / 11.12.2010 / Sport / Seite 12

Deutsche Biathleten verpassen Podeste

Bø und Kuzmina gewinnen in Hochfilzen

Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner kämpfte sich als Siebte durch den dichten Flockenwirbel von Hochfilzen und feierte nach überstandener Krankheit ein gelungenes Comeback. Beim Sprint-Sieg von Anastasia Kuzmina verpasste Neuner den Sprung auf das Podest nur durch zwei Fehler im letzten Schießen. Die Männer hatten zuvor mit Michael Greis auf Platz 19 enttäuscht, während mit Tarjei Bø (Foto: AFP) mal wieder ein Norweger gewann.

»Ich bin sehr überrascht über das Rennen. Ich wusste nicht, ob ich die 7,5 Kilometer überhaupt schaffe, denn ich habe mich die letzten Tage nicht so toll gefühlt«, sagte Neuner. »Deshalb bin ich das Rennen verhalten angegangen.«

Im Finale wurde die 23-Jährige aus Wallgau aber immer schneller und legte die beste Laufzeit hin. Von der Erkältung, die sie in Östersund pausieren ließ, war nichts mehr zu spüren: »Ich bin ein Wettkampftyp. Sobald die Startnummer dran ist, geht der Turbo los.«

Auf Olympiasiegerin Kuzmina muss Neuner in der Verfolgung am Sonntag nun 37,4 Sekunden aufholen. Ohne die beiden Patzer am Schießstand wäre sie sehr wahrscheinlich vor der fehlerfreien Slowakin gewesen. Die Plätze zwei und drei sicherten sich Darja Domratschewa aus Belarus und die Finnin Kaisa Mäkäräinen.

Kathrin Hitzer (Gosheim) lief als zweitbeste Deutsche auf Rang 16, Miriam Gössner (Garmisch) wurde nach den beiden zweiten Plätzen von Östersund 18., weil sie beim Stehendschießen gleich dreimal das Ziel verfehlte. »Ich mache mir keinen Stress, ich bin schließlich keine Maschine«, sagte Gössner.

Bei den Männern lief im dichten Schneetreiben dagegen wenig zusammen, Greis schaffte es als bester Schützling von Trainer Mark Kirchner gerade so in die Top 20. »Mich ärgert, dass ich mich durch den Fehler im Liegendschießen unnötig in Zugzwang gebracht habe«, meinte Greis. Der Nesselwanger machte dennoch keinen hoffnungslosen Eindruck: »Die Norweger werden schon noch ruhiger und wir werden häufiger treffen.« SID/ND