Metzner mit Zugang zu Geheimakten

SPD: Westerwelle mit Maulwurf überfordert

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Leipzig (dpa/ND). Der bisherige Büroleiter des FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle, Helmut Metzner, hatte nach einem Bericht der »Leipziger Volkszeitung« auch Zugang zu geheimen Akten. Nach Eingeständnis der Bundesregierung habe Metzner auch Zugang zu mindestens fünf vertraulichen Regierungsunterlagen gehabt, die dem Geheimschutz unterlagen, schreibt das Blatt. Das gehe aus schriftlichen Erklärungen des Außenamts-Staatssekretärs Wolf-Ruthart Born an SPD-Abgeordnete hervor.

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann forderte Westerwelle auf, wegen »offensichtlicher Überforderung durch das Doppelamt« – Außenminister und Parteivorsitzender – »sich für ein Amt zu entscheiden«. Grad und Charakter des Geheimnisverrates durch Metzner würden bewusst »nicht aufgeklärt, weil es nicht im Interesse der FDP liegt und weil offensichtlich eine Vermischung von Partei- und Regierungsinteressen vorliegt«, sagte Oppermann. Es stelle sich »die Frage nach der politischen Verantwortung von Guido Westerwelle«.

Die Internetplattform Wikileaks hatte enthüllt, dass ein Mitarbeiter der FDP die US-Botschaft vor einem Jahr über die schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen informiert hatte. Metzner offenbarte sich als Informant und wurde bald darauf von seinen Aufgaben entbunden. Den Vorwurf des Geheimnisverrats wies er allerdings zurück. »Ich habe Botschaftsvertretern zu keiner Zeit Dokumente vertraulichen Inhalts ausgehändigt oder angeboten«, sagte er dem Magazin »Focus«. Vielmehr habe er allgemein zugängliche Informationen weitergegeben.

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