Zum Gedenken

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

ALFRED MÜLLER

Er war nicht nur höchst komisch, sondern auch souverän selbstironisch begabt: Einzig dieser Name Müller, so der 1926 in der Berliner Müllerstraße Geborene, mache ihn zum Volksschauspieler. Wahrlich, sehr selbstkarikierend. Denn Alfred Müller (Foto: dpa) wurde durch anderes zur Identifikationsgestalt: Er verfügte über frisch bleibende Geradlinigkeit, seine Ausstrahlung bewegte sich zwischen Heldenkraft und Freundesgüte, er spielte glaubhaft Königsebene und Kumpelkreis. Mit dem Schriftsteller Armin Stolper betrieb er tourneebegeistert ein witzig-hintergründiges wie deftiges Dialog-Theater – das war vor allem nach dem Ende der DDR, da der Schauspieler vorwiegend in leichterer, seichter TV-Seriengegend sein Handwerk durchzuhalten wusste. Mal sanft wie einer aus der guten alten Zeit, mal knorrig wegen der unguten neuen Zeiten. Großvater Alfred eben.

Auftritte in Dessau (»Hauptmann von Köpenick«) und am Ku'damm ließen die...


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