nd-aktuell.de / 18.12.2010 / Ratgeber / Seite 30

Sicher über Schnee, Matsch und Eis

Wie Sie mit dem Auto gut durch den Winter kommen

Jirka Grahl
Ungewöhnlich heftig hat der Winter das Land schon heimgesucht. Bevor in der kommenden Woche der große Weihnachtsreiseverkehr einsetzt, erinnert ND daran, worauf es beim Fahren auf Eis und Schnee ankommt.
Gute Planung: Informieren Sie sich über die Wetter- und Verkehrslage, beispielsweise auf der Internetseite des ADAC oder unter dessen Hotline (0900–11 22 499/0,62 € pro Minute). So lässt sich manches Problem schon im Voraus umgehen.

Vorm Losfahren: Schnee von Motorhaube und Heck fegen, außerdem vom Dach: Sonst könnte Ihnen beim Bremsen eine kleine Dachlawine die Sicht versperren. Scheinwerfer, Rückleuchten und Blinklichter nicht vergessen! Und außer den Scheiben auch den Rückspiegel freikratzen – bei »Gucklöchern« tragen sie unter Umständen bei Unfällen eine Mitschuld. Auch die Radkästen von Eis und Schnee befreien, damit Sie die Räder voll einschlagen können.

Starten: Den Motor erst starten, wenn es losgeht. Nicht warmlaufen lassen, das ist verboten (StVO § 30). Zu Beginn die Lüftung reduzieren – von der Scheibe weg. Nach leichter Erwärmung die Luft mit hoher Temperatur auf die Frontscheibe richten.

Anfahren: Wenn es glatt ist, im zweiten Gang anfahren, bzw. bei Automatik auf »Wintermodus« schalten (wenn vorhanden).

Schalten: Möglichst große Gänge mit niedrigen Drehzahlen fahren! Vorsichtig kuppeln! Bei Automatik: Kein Kick-down!

Lenken: Behutsam. Ruckartige Bewegungen vermeiden! Kommen Sie dennoch ins Schleudern, auskuppeln und rasch, aber mit Gefühl gegenlenken. Voll bremsen, wenn ihr Auto unlenkbar ist.

Bremsen: Ohne Antiblockiersystem (ABS): Auskuppeln und dosiert bremsen – mit geringem Druck, damit die Räder nicht blockieren. Mit ABS bleibt der Wagen in der Regel spurstabil und lenkbar. Aber beachten Sie: Volle Wirkung entfaltet das ABS nur, wenn das Pedal maximal herunter getreten wird. Außerdem kann der Bremsweg mit ABS wegen der Intervallbremsungen länger sein als ohne ABS.

Bergauf: Je mehr Gewicht auf der Antriebsachse lastet, desto besser lässt sich bergauf fahren. Gegebenenfalls also Fondspassagiere kurzzeitig aussteigen lassen, bei Heckantrieb hinten für Zuladung sorgen.

Checkliste: Was sollte man im Auto dabei haben?

  • Abschleppseil
  • Antibeschlagtuch
  • Enteiser-Spray (nur im Ausnahmefall verwenden!)
  • Eiskratzer und Handfeger
  • Handschuhe
  • Sand (z.B. in einer 2-l-Flasche)
  • Schaufel
  • Starthilfekabel
  • Wolldecke
  • Schneeketten
  • Scheibenfrostschutzmittel