Drohender Waffengang

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

International herrscht über den Ausgang der Stichwahl in Côte d'Ivoire Einvernehmen: Die Vereinten Nationen, die USA, Frankreich und die Afrikanische Union haben den von der ivorischen Wahlkommission erklärten Sieg des Oppositionskandidaten Alassane Ouattara allesamt bestätigt. Doch Machthaber Laurent Gbagbo will trotz internationalen Drucks bisher nicht weichen.

Der Vermittlungsversuch der Afrikanischen Union hat geringe Aussichten. Schließlich haben sowohl Gbagbo als auch Ouattara Kompromisse in Form einer gemeinsamen Regierung der Einheit, wie sie Südafrikas Präsident Mbeki bei seiner gescheiterten Vermittlermission auf den Tisch gebracht hat, abgelehnt. Dass sich die Kontrahenten nun bei ähnlichen Offerten von Jean Ping, dem AU-Vorsitzenden, aufgeschlossener zeigen, ist nicht zu erwarten. Damit taumelt die Côte d'Ivoire einem Bürgerkrieg entgegen. Das Friedensabkommen von 2007 legte den Bürgerkrieg ohnehin nur oberflächlich bei und die unselige Ivoirité-Klausel nur pro forma ad acta. An der Kluft zwischen Nord und Süd, zwischen den Millionen Einwanderern und den Alteingesessenen im Süden, hat sich de facto nichts geändert. Wenn Gbagbo nicht wegen drohender Konteneinfrierung doch noch nachgibt, droht ein erneuter Waffengang – wie 2002.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal