Rollator nicht sicher im Schnee

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Ein Sturz auf eisglatter Straße kann Geriatrieexperten zufolge schwere psychologische Folgen haben. Experten raten Älteren zur Vorsicht.

Bevor sie auf Glatteis oder schlecht geräumten Gehwegen das Hinfallen riskierten, sollten Senioren lieber Termine verschieben oder Nachbarn und Angehörige um Hilfe bitten, sagte der Chefarzt für Altersmedizin im Erfurter Helios-Klinikum, Klaus-Martin Christ. »Bei schweren Stürzen bricht nicht nur ein Knochen, sondern auch ein Teil der Seele.«

Im Gegensatz zu Jüngeren fallen Senioren meist auf die Seite und nicht auf ihre ausgestreckte Arme, weil sie sich nicht schnell genug abstützen können. Könnten die älteren Menschen nach dem Ausrutschen nicht ohne fremde Hilfe aufstehen, seien sie zutiefst erschüttert. Im Notfallzentrum des Helios-Klinikums werden momentan wegen des Winterwetters 30 Prozent mehr Patienten versorgt. Täglich behandeln die Ärzte 120 bis 140 Menschen. Der schneereiche, frostige Winter sorgt auch in der Notaufnahme des Hufeland-Klinikums in Bad Langensalza für enormen Andrang. Die Mediziner behandeln dort derzeit doppelt so viele Patienten wie an gewöhnlichen Tagen und kümmern sich vor allem um Sprunggelenks-, Handgelenks- und Unterschenkelbrüche. Zu Engpässen bei Verbandsmaterialien kommt es laut einer Sprecherin aber nicht. Brüchen können gerade ältere Menschen laut Geriatrieexperte Christ mit Hüftprotektoren, einer Art Aufprallschutz, vorbeugen. Hilfsmittel wie Rollatoren oder Gehstöcke seien im Schnee dagegen sehr schwierig zu handhaben. Der Chefarzt empfiehlt Bekannten, Nachbarn oder Familienmitgliedern, den Senioren noch öfter Hilfe anzubieten. dpa/ND

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