Grauen wächst aus der Idylle

»Alle meine Söhne« von Arthur Miller an den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin

  • Christoph Funke
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Ulrike Krumbiegel als Kate Keller (li.) und Meike Droste als Ann Deever
Ulrike Krumbiegel als Kate Keller (li.) und Meike Droste als Ann Deever

Vater, Mutter, Sohn, Haus und Garten, angenehmer Reichtum und gesellschaftliches Ansehen – keine Wünsche bleiben offen in der Familie Keller. Oder doch, einer. Der ältere Sohn ist aus dem zweiten Weltkrieg nicht zurückgekehrt, und mit Starrsinn hält Mutter Kate daran fest, dass er noch am Leben ist. Ein kleiner Schatten nur über dem Dasein in der US-amerikanischen Vorortsiedlung, einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.

Aber dieser Schatten wird immer dunkler, löscht die Unschuld aus. Weil Vater Joe durch Lieferung fehlerhafter Flugzeugteile aus Profitgier Schuld hat am Tod des Sohnes und vieler anderer Piloten. Ahnungen, halbes Wissen in der Familie werden zur Gewissheit. Grauen wächst aus der Idylle. So erzählt es Arthur Miller in »Alle meine Söhne« aus dem Jahr 1947.

Es ist die geheimnisumwitterte Verdunkelung eines scheinbar fröhlichen, gesitteten Daseins, die der Inszenierung durch Roger Vontobel in den Kammerspielen des Deuts...


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