Djukanovic tritt als Regierungschef ab

Historische Zäsur in Montenegro

  • Lesedauer: 2 Min.
Der montenegrinische Regierungschef Djukanovic nimmt nach 20 Jahren den Hut. Die gesamte Regierungsmannschaft wird umgebildet – damit tritt die alte politische Garde ab.

Podgorica (dpa/ND). Der Regierungschef Montenegros, Milo Djukanovic (Foto: AFP), tritt zurück. Zwei Jahrzehnte lang war der 48-Jährige der alles beherrschende Politiker in dem kleinen Balkanstaat an der südlichen Adria. »Ich habe die Entscheidung getroffen, vom Amt des Regierungschefs zurückzutreten«, sagte Djukanovic am Dienstag vor Journalisten in der Hauptstadt Podgorica. Nachfolger solle der bisherige Finanzminister Igor Luksic (34) werden.

Mit der Unabhängigkeit seines Landes vor vier Jahren, der Aufhebung des Visazwangs für Montenegro und dem Erreichen des EU-Kandidatenstatus in der letzten Woche sei »ein Zyklus erfolgreich beendet worden«, begründete er seinen Schritt. Jetzt sollten »neue Leute den neuen Zyklus« übernehmen. Allerdings wolle er weiter an der Spitze der DPS-Regierungspartei bleiben. Schon früher hatte Djukanovic angekündigt, er werde sich als Unternehmer betätigen.

Mit diesem Wechsel soll es eine große Umbildung der gesamten Regierung geben, berichteten die Medien. Auch Vizeregierungschef Svetozar Marovic werde abtreten. Diese Änderungen sollen vom Parlament in der nächsten Woche abgesegnet werden. Die Regierungskoalition um die DPS hat eine klare Mehrheit, so dass die Beschlüsse reine Formsache sind.

Diplomaten sprachen von einem »historischen Einschnitt« in dem Land. Die neuen Spitzenpolitiker könnten die Reformen durchführen, die von der EU als Voraussetzung für weitere Annäherung an Brüssel bezeichnet worden waren.

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