269 000 Briefe mit Wunschzetteln

  • Marion van der Kraats, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Ehrfürchtig schauen die Kinderaugen den Mann mit dem weißen Rauschebart an. Der kennt doch tatsächlich all die kleinen Sünden: Wann man sich mit der Schwester gestritten, die Hausaufgaben nicht gemacht hat oder zur Mama garstig war. Die tiefe Stimme klingt aber ganz vertrauensvoll. Ein klein wenig schüchtern nennen die Mädchen und Jungen ihre Wünsche. Egal, wie alt sie sind, in diesem Augenblick glauben die Kinder an den Weihnachtsmann.

Wenige Tage vor dem Fest durften am Dienstag in Himmelpfort 20 Kinder dem Weihnachtsmann persönlich ihre Wünsche vortragen. Die Deutsche Post hatte sie und ihre Familien in ihre einzige Weihnachtspostfiliale in Ostdeutschland eingeladen. Die Kindern hatten ihre Wunschzettel besonders liebevoll gestaltet.

Für die Mädchen und Jungen, die aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt angereist waren, gab es kleine Päckchen mit einer kuscheligen weißen Robbe, ein Malset und Süßigkeiten. Auch der Weihnachtsmann erlebte eine Überraschung: Die siebenjährige Lara brachte ihre Gitarre mit und sang ihm ein Ständchen.

Schon im Sommer sind die ersten Wünsche eingegangen. Mitte November öffnete dann die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort. Weitere Filialen gibt es im nordrhein-westfälischen Engelskirchen, im bayerischen Himmelstadt, in den niedersächsischen Orten Himmelpforten, Himmelsthür und Nikolausdorf sowie im saarländischen St. Nikolaus.

In Himmelpfort kamen bislang 269 000 Briefe aus aller Welt an. Geschrieben haben Kinder aus 129 Staaten. Erstmals kamen auch Wunschzettel von der Elfenbeinküste, aus Malawi, Moldawien und Senegal. Da sind die Fremdsprachenkenntnisse vom Weihnachtsmann und seinen Helfern gefordert: In 17 Sprachen antworten sie den Kindern, in diesem Jahr erstmals auch auf Griechisch. Die meisten Wünsche aus dem Ausland kamen aus Taiwan (2000 Briefe) und Polen (1800). Wie schon in den Vorjahren rechnet die Post mit 280 000 Zusendungen.

Es ist nicht zu spät. Das Postamt hat bis zum 24. Dezember geöffnet. Als Adresse reicht: »An den Weihnachtsmann«. Offiziell heißt es aber: Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort.

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