Altlastsanierung der Wismut zu 80 Prozent abgeschlossen

Arbeiten unter Tage am weitesten vorangeschritten

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Chemnitz (epd). Zwanzig Jahre nach dem Ende des Uranbergbaus in Sachsen und Thüringen ist die Altlastsanierung an den früheren Standorten zu etwa 80 Prozent abgeschlossen. In das beispiellose Sanierungsprojekt der bundeseigenen Wismut GmbH seien bisher 5,4 Milliarden Euro investiert worden, sagte Unternehmenssprecher Frank Wolf am Donnerstag dem epd in Chemnitz. Allein in diesem Jahr habe das Unternehmen 145 Millionen Euro verbaut.

Am weitesten vorangeschritten seien die Arbeiten unter Tage. Als Sorgenkind bezeichnete Wolf den sächsischen Altstandort Königstein, wo die Endphase der Grubenflutung noch bevorstehe. Die sensible natürliche Umgebung und ein dauerhafter Grundwasserschutz machten dort besondere Vorkehrungen erforderlich. In diesem Jahr habe zudem nach den hohen Niederschlägen an allen Standorten deutlich mehr kontaminiertes Wasser gereinigt werden müssen, fügte Wolf hinzu.

Für 2011 hat das Sanierungsunternehmen nach eigenen Angaben einen Etat von 139 Millionen Euro zur Verfügung. Für fünf Millionen Euro soll die Anlage zur Wasserreinigung im thüringischen Ronneburg erweitert werden. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Sanierung der Schlammteiche unter anderem in Culmitzsch. Als Highlights in der 20-jährigen Sanierung bezeichnete Wolf die Bundesgartenschau 2007 auf dem ehemaligen Uran-Gelände bei Gera in Ostthüringen und die Renaturierung von Bad Schlema im Erzgebirge.

In die Wismut-Sanierung investiert der Bund insgesamt 6,4 Milliarden Euro. Der Abschluss der Arbeiten wird nach 2020 erwartet. Von 1946 bis 1990 wurde in Ostthüringen und Sachsen Uran für die sowjetische Rüstungs- und Atomindustrie erkundet und gefördert.

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