Wenn die Natur zurückschlägt

Der armenische Sewan-See kämpft gegen steigende Wassermassen

  • Veronika Wengert
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Sewan-See im armenischen Hochland gilt als bedeutendstes Süßwasserreservoir im Kaukasus. Zu Sowjetzeiten sank sein Wasserspiegel aufgrund exzessiver Bewässerung rapide, ein gigantischer Zuflusstunnel wurde errichtet. Nun hat sich die Situation gewandelt: Der Wasserspiegel steigt.

Bald wird man den Steg höher legen müssen.
Bald wird man den Steg höher legen müssen.

Ein kalter Wind streift über die Wasseroberfläche, am Ufer glitzert Schnee. Hochgebirgsidylle mitten in Armenien, auf fast 2000 Meter Höhe. Ganz so friedlich, wie der Sewan-See auf den ersten Blick wirkt, ist es um ihn allerdings nicht bestellt. Denn der Wasserspiegel eines der größten Hochgebirgseen der Welt, der sich über 78 Kilometer Länge und 56 Kilometer Breite erstreckt, steigt unaufhörlich. Allein in diesem Jahr waren es 78 Zentimeter.

Durch die Überflutung von Uferstraßen, Wurzelwerk und Gebäuden droht dem Ufergebiet Versumpfung. Das bedroht auch das ökologische Gleichgewicht des Sees, sagt der Biologe Barduch Gabrieljan, der das Institut für Hydroökologie und Fischkunde bei der armenischen Akademie der Wissenschaften in Eriwan leitet. »Das wäre eine Katastrophe, denn der Sewan-See ist ein einzigartiges Mikrosystem, das auch für die Forschung bedeutsam ist«, so der Experte. Nicht nur das: Der See als größter Süßwasserspeicher i...


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