Bunt statt blau

DAK bekämpft Komasaufen unter Kindern

  • Lesedauer: 2 Min.

Einen besonders hohen Anstieg beim sogenannten Komasaufen gab es nach Zahlen der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) 2009 in Rheinland-Pfalz mit 1664 Fällen (plus 11 Prozent zu 2008) und Niedersachsen mit 2685 Fällen (plus 10,3 Prozent). In Berlin kamen 408 Kinder und Jugendliche nach Alkoholmissbrauch in ein Krankenhaus, das war ein Zuwachs von sechs Prozent. In einigen Ländern haben sich die Fälle innerhalb von zehn Jahren annähernd verdoppelt. Für 2010 liegen noch keine Zahlen vor.

Deutschlandweit wurden 2009 mehr Jugendliche mit einem Vollrausch im Krankenhaus behandelt als im Vorjahr. So mussten 2009 knapp 26 000 junge Patienten in der Klinik ausnüchtern, etwa 600 mehr als 2008. In Brandenburg waren im vergangenen Jahr 407 Kinder und Jugendliche betroffen, 7,1 Prozent weniger als 2008. In Sachsen ging die Zahl um 15,8 Prozent auf 928 zurück und in Sachsen-Anhalt waren es 704 Fälle (minus 12,2 Prozent). Die Bedeutung der Zahlen in diesen Ländern sei wegen des Geburtenrückgangs und der Abwanderung schwer zu beurteilen.

Insgesamt sind mehr Jungen als Mädchen betroffen und die Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen ist stärker vertreten als die jüngeren Kinder. Im Vergleich zu 2003 haben aber die Jüngeren und auch die Mädchen überproportional zugelegt. »Die aktuellen Zahlen sind alarmierend«, sagte der DAK-Landeschef in Rheinland-Pfalz, Michael Hübner. Die DAK wird ihre Plakataktion »bunt statt blau« gegen das Komasaufen in den Schulen fortsetzen. dpa/ND

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