Warten auf die FHTW

Oberschöneweide konnte Abwanderung nicht stoppen

  • Wolfgang Carst
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Der Köpenicker Ortsteil Oberschöneweide stand am vergangenen Wochenende auf dem Prüfstand. In den wiederhergestellten Reinbeckhallen diskutierten Politiker, Quartiersmanager und Einwohner über bisher Erreichtes und über zukünftige Vorhaben. Entsprechend lautete das Motto der 2. Stadtteilkonferenz Oberschöneweide: »Zwischenbilanz - Chancen - Initiativen«. Begrenzt durch die Spree und den Freizeitpark Wuhlheide und geprägt von der historisch gewachsenen Dreigliedrigkeit als Industriegürtel, Wohn- und Erholungsgebiet, stellt Oberschöneweide, da war man sich auf der Stadtteilkonferenz sicher, heute ein spannendes und interessantes Entwicklungsgebiet dar. Gegenwärtig leben dort noch gut 15000 Menschen. Das ist weitaus weniger, als noch 1989. Während damals täglich rund 25000 Menschen in die hier angesiedelten Großbetriebe zur Arbeit kamen, wird heute nur noch auf 15 Prozent der ehemaligen Betriebsflächen gearbeitet. Trotz beträchtlicher Anstrengungen in den letzten Jahren - Häuser wurden saniert, Gehwege gepflastert, neue Bäume gepflanzt - konnte die Abwanderung bisher nicht gestoppt werden. Nach wie vor stehen auch rund 60 von 130 Läden in Oberschöneweide leer. An Themen also mangelte es dieser Stadtteilkonferenz nicht. Vor allem Bewohner, Gewerbetreibende und potenzielle Investoren äußerten klare Vorstellungen, wie es in Oberschöneweide weitergehen soll. Wichtiges Thema dabei war die Frage, ob, und wenn ja, wann die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) nach Oberschöneweide umzieht. Für diesen Fall wird bereits seit sechs Jahren rund die Hälfte der Fläche des ehemaligen Kabelwerkes KWO freigehalten. Anwohner wie Investoren versprechen sich von der FHTW nachhaltige Impulse für die Entwicklung Oberschöneweides. Durch den Zuzug von rund 8000 Studenten könnte das Viertel einen Teil jener Lebendigkeit gewinnen, die jetzt so vermisst wird. Eine verbindliche Zusage von Seiten des Senats gab es jedoch wieder nicht. Auf einem »begehbaren Stadtplan« konnten sich die Teilnehmer über andere Vorhaben informieren, zum Beispiel über die vielfach geforderte Wiederherstellung das Kaiserstegs, der einst Ober- mit Niederschöneweide über die Spree als Fußgängerbrücke verband. Große Aufmerksamkeit fand die geplante Umgestaltung des Marktplatzes an der Griechischen Allee in einen historischen Stadtplatz. Dieses Vorhaben wird vom Senatsprogramm »Städtebau...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.