nd-aktuell.de / 13.06.2002 / Brandenburg

Man schützt aber nur, was man kennt...

50000 Besucher in acht Jahren im Lichtenberger Umweltladen

Hans-Jürgen Neßnau
Eine bekannte Adresse ist der Lichtenberger Umweltladen am Tuchollaplatz. Seit 1994 werden hier Beratungen und Informationen zu nahezu allen Fragen des Natur- und Umweltschutzes in städtischen Wohngebieten angeboten. Ein Schwerpunkt ist die Umweltbildung und -erziehung der Kinder und Jugendlichen. Über 50000 Besucher wurden bereits im Umweltladen sowie bei Veranstaltungen in Schulen, Kitas und weiteren Kinder- und Jugendeinrichtungen gezählt. Bemerkenswert sind auch die wechselnden Ausstellungen. Kürzlich wurden Rabenvögel - eine Leihgabe des Freilandlabors Britz - gezeigt. Nur noch fünf dieser Einrichtungen gibt es in Berlin, weiß Jutta Krüger, eine von sieben Mitarbeitern. Mit den Kollegen in Altglienicke wurden unlängst Erfahrungen ausgetauscht. Umweltarbeit könne auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn schon die Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt befähigt werden, wurde dabei festgestellt. Doch viele Kinder hätten nur recht geringe Naturkenntnisse. »Man schützt aber nur, was man kennt«, meint Krüger. Bei Veranstaltungen in Kitas, Schulen und im Umweltladen werde deshalb nicht nur Faktenwissen, sondern auch Spaß am Umweltschutz vermittelt. Über Tiere, die im oder am Wasser leben, wird erzählt, auch über die umweltfreundliche Schultasche, über Energie sparende Verkehrsmittel, Lärm, ebenso über Pflanzen und Tiere in den vier Jahreszeiten. »Wildtiere in der Stadt« war kürzlich das Thema von Projekttagen in einer Schule in Marzahn. Auch für Erwachsene lohnt sich der Weg in die Türrschmidtstraße 21. Veranstaltungen gibt es z.B. über Lehren Kneipps zur gesunden Lebensweise, über Heilpflanzen und Kräutertees - ab Ende August soll es »Teetage« geben - über die Wirkung von Giftplanzen und den richtigen Umgang mit Müll. 293 Kilogramm wirft jeder Berliner im Durchschnitt jährlich in die Restmülltonne, erfährt der Zuhörer. Senioren sind zumeist »Musterschüler« beim sortenreinen Sammeln, wissen die Natur- und Umweltschützer. Einmal im Monat gibt es Seniorennachmittage. Die Zimmerpflanzenpflege war jüngst gut besucht. Zum Jubiläum hatte der Umweltladen Lichtenberg, Träger ist die ARBLI (Arbeitsbeschaffungs- und Beschäftigungsgesellschaft), Kinder zu einem Mal-, Zeichen- und Schreibwettbewerb eingeladen. Natürlich ging es um Umwelt- und Naturschutz: »Der Baum - unser Freund«. Über 200 Einsendungen gab es. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr Infotelefon: 5578313, www.arbli.de