Grausame Fiesta oder spirituelle Bereicherung?

Die Spanier streiten nach dem Verbot in Katalonien weiter über den Stierkampf – das »Kuhtreiben« bleibt erlaubt

Das Kuhtreiben in Denia endet in einer »Arena« am Meer.
Das Kuhtreiben in Denia endet in einer »Arena« am Meer.

Die Saison ist längst vorüber, der Streit keineswegs. Denn nach Volksbegehren, das vornehmlich von Tierschützern ausging, und sommerlichem parlamentarischem Votum sind Stierkämpfe bekanntlich ab dem 1. Januar 2012 in Katalonien verboten. Das ruft seit Wochen spanienweit die Gegenseite verstärkt auf den Plan. Vor allem wohl, weil sie Weiterungen im gesamten Land befürchtet.

Man beklagt niedere politische Motive, die lediglich das Autonomiestreben der Region bekräftigen solle, ruft die höchste spanische Gerichtsbarkeit an, bezieht sich auf eine 500-jährige Tradition, auf den Toro als Spaniens kulturelles identitätsstiftendes Symbol, auf namhafte Geister wie Ernest Hemingway, Pablo Picasso, Miguel Hernandez, Federico Garcia Lorca, Francisco de Goya … Auch Mario Vargas Llosa wird bemüht, weil er den Stierkampf zwar eine »grausame Fiesta« nannte, aber auch eine »emotionale und spirituelle Bereicherung, so intensiv wie ein Konzert von B...


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