Leiharbeiter in Bayern bekommen nur halben Lohn

Der DGB präsentiert eine Studie über Zeitfirmen und fordert: Branchentarif bezahlen!

  • Lesedauer: 1 Min.

München (dpa/ND). Leiharbeiter in Bayern erhalten einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zufolge im Schnitt nur halb so viel Lohn wie regulär Beschäftigte. »Mit diesem Missbrauch der Leiharbeit muss endlich Schluss sein«, sagte der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena am Montag in München. Demnach sind Zeitarbeiter etwa siebenmal so häufig auf staatliche Hilfen angewiesen wie reguläre Arbeitnehmer – sie müssen ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken. Das koste den Freistaat rund 70 Millionen Euro pro Jahr.

»Die schwarzen Schafe unter den Zeitarbeitsfirmen werden mit dem Geld des Steuerzahlers gefüttert«, kritisierte Jena. Der Staat und die Bundesagentur für Arbeit subventionierten die schlimmsten Praktiken. Jena forderte die Entleihbetriebe auf, ihre Zeitarbeiter nach Branchentarif zu bezahlen und Lohndumping zu verhindern. Die Untersuchung hatte der DGB beim Forschungsinstitut IMU in Auftrag gegeben.

Während die Bundesagentur für Arbeit von derzeit 115 000 Leiharbeitern in Bayern ausgeht, schätzt das IMU-Institut die Zahl der Zeitarbeiter auf etwa 200 000.

Laut Studie ist die Zahl der Beschäftigten in der Zeitarbeit in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und bereits über das Niveau vor der Wirtschaftskrise geklettert. Allein in Nordbayern habe die Leiharbeit 4600 reguläre Stellen beiseitegeschoben, sagt der bayerische DGB-Vorsitzende.

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