Kaninchen statt Kanonen

2004 wurde die Bundeswehrkaserne im sächsischen Schneeberg geschlossen. Noch immer stehen große Teile leer

  • Tino Moritz, dpa
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Was das sächsische Schneeberg bereits hinter sich hat, steht anderen Kommunen im Zuge der Bundeswehrreform demnächst bevor: der Abschied von den Soldaten. Für die Kaserne im Erzgebirgsort fand sich erst spät ein Investor. Der Tierliebhaber spricht von einem Schnäppchen.

Schneeberg. Gustav Struck bereut seine Entscheidung nicht. »Ich würde sie jederzeit wieder kaufen.« Im Herbst 2009 griff der bayerische Unternehmer zu und erwarb die Jägerkaserne im sächsischen Schneeberg. »So richtig geschenkt wird einem eine Kaserne ja nicht«, sagt der heute 69-Jährige und fügt nach einer kurzen Pause freimütig hinzu: »Aber es war schon ein Schnäppchen.« Etwa zwei Millionen Euro soll er dafür hingeblättert haben, heißt es aus der Schneeberger Stadtverwaltung. Bestätigen will Struck die Summe nicht – nur, dass es deutlich weniger als die vier Millionen Euro waren, die sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ursprünglich erhofft hatte.

Das Werbevideo, in dem die Behörde die Jägerkaserne als »außergewöhnlich gut ausgestattete Liegenschaft« anpries, ist noch heute im Internet zu finden. Die Investorensuche gestaltete sich schwierig. Zwar gab es mehrere Bewerber, aber die erwiesen sich entweder als unseriös od...


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