Beim frostigen Fußballabend in Augsburg ging es erst in der »Verlängerung« richtig heiß her. Mit heftigen Vorwürfen und wütenden Verbalattacken gegen den VfL Bochum ließ der frustrierte FC Augsburg am Montagabend nach der bitteren 0:1-Zweitliga-Niederlage Dampf ab. »Es wurde nur getreten. Ich habe sogar eine Faust ins Auge bekommen«, klagte etwa Moritz Leitner den Gegner an. Für den enttäuschten Augsburger Trainer Jos Luhukay war Bochums Betontaktik Schuld, dass die Serie von elf Spielen ohne Niederlage zu Ende ging. »Gegen einen so defensiven Gegner ist es sehr schwer. Bochum hat aus eineinhalb Chancen den Sieg gemacht«, sagte der Niederländer.
Defensiv hin oder her – den Bochumern war's egal. »Hauptsache gewonnen«, sagte Giovanni Federico, der sechs Minuten vor Ende der Partie den Sieg des Bundesliga-Absteigers perfekt machte. Mit dem siebten Sieg in Serie rückte der VfL punktgleich mit dem Tabellenzweiten Augsburg erstmals in dieser Saison in die Aufstiegsränge. Bochums Trainer Friedhelm Funkel machte keinen Hehl daraus, dass der Sieg »sehr glücklich war. Aber die Mannschaft hat Geduld gehabt, unglaublich gekämpft und große Leidenschaft gezeigt«. Für Luhukays Kritik hatte er ebenso wenig Verständnis wie Torschütze Federico: »Augsburg besaß doch kein Mittel gegen uns und hatte keine hundertprozentige Torchance.«
Feuer bekam das fade Spitzenspiel erst ab der 77. Minute, als Andreas Johansson Augsburgs Torjäger Michael Thurk mit einer Grätsche von den Beinen holte. Der Schwede hätte die Rote Karte bekommen müssen, doch Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus beließ es bei einer Verwarnung. »Michael hat sich theatralisch fallen lassen, das kennt man ja von ihm«, beurteilte Funkel die Szene. Das sahen die Augsburger natürlich anders.
Augsburg - Bochum 0:1 (0:0)
Aue - FSV Frankfurt n. Red.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/189935.vfl-bochum-marschiert.html