Neuer Ärger in Sachen Nürburgring

Rechnungshof: Millionen Euro verschwendet

  • Lesedauer: 2 Min.

Nürburg (dpa/ND). Neue Vorwürfe wegen Missmanagements am Nürburgring: Der rheinland-pfälzische Landesrechnungshof soll nach Angaben des Südwestrundfunks (SWR) in einem vertraulichen Schriftstück Millionen-Verschwendungen einer Nürburgring-Tochtergesellschaft kritisieren. Ein Rechnungshofsprecher bestätigte am Donnerstag, dass es einen vertraulichen Berichtsentwurf zur Cash Settlement & Ticketing GmbH (CST) gibt, das Papier sei vom 26. Januar 2001. Zum Inhalt äußerte er sich nicht. Dem SWR zufolge sollen bei der CST Rechnungen doppelt bezahlt, Geld auf falsche Konten überwiesen und Verträge ohne Nutzen gemacht worden sein.

Die CST ist für das bargeldlose Bezahlsystem am Ring zuständig. Im Fokus der Rechnungsprüfer steht wegen fragwürdiger Ausgaben vor allem Kai Richter, Gesellschafter und einer beiden CST-Geschäftsführer. Der Generalbeauftragte der Nürburgring Automotive GmbH habe etwa Verträge ohne Leistungsvereinbarung für die Gesellschaft abgeschlossen. »Das stimmt so nicht«, widersprach ein CST-Sprecher. Es sei allerdings richtig, dass Geld auf falschen Konten gelandet sei. »Alle Fehlbeträge wurden jedoch zurückerhalten.«

Das Wirtschaftsministerium betonte, das Rechnungshof-Gutachten sei auf einem alten Stand. Der operative Betrieb der CST wurde zu Jahresbeginn von der privaten Nürburgring Automotive GmbH übernommen – laut Ministerium »auf eigenes Risiko«. Die Verträge hätten dem Rechnungshof vorgelegen. Es sei bedauerlich, dass gerade Unterlagen, »die eine Korrektur früherer Fehlentwicklungen dokumentieren«, nicht berücksichtigt worden seien. CDU- und FDP-Landtagsfraktion forderten von der SPD-Landesregierung Aufklärung.

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