In der Hormonfalle

MEDIENgedanken: Geschlechterverhältnisse im Fernsehen

Wer sich die Medienlandschaft genauer betrachtet, kommt rasch zu dem Schluss: Frauen wollen es offenbar gar nicht anders. Frauen zieht es selten in Führungsetagen, obwohl sie dort messbar ertragreicher führen. Frauen kaufen sogar mit Germanistikdiplom in der Tasche Unmengen textarmer Boulevardblätter. Frauen kieksen, wann immer sie in Fernsehen, Film und Werbung rote Stöckelschuhe sehen, selbst wenn ihr Schrank längst voll davon ist. Frauen sind einfühlsam statt ehrgeizig, mögen Zupacker, keine Weicheier, kennen ihre Körpermaße auf drei Stellen nach dem Komma und sind auch noch stolz drauf. Im Grunde sind Frauen also, wie Männer sie mögen.

Und Männer? Die sind eben Männer: Haudegen und Spielkinder zugleich, die ihre Mädels lächelnd belügen, um mit den Jungs Fußball gucken zu können, die fürs geliebte Auto den Klimawandel mal Klimawandel sein lassen und nur dann nicht völlig vom Testosteron geflutet werden, wenn sie schwul oder tot sind...


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