Peenemünder Haken

Seit Jahren gibt es Pläne zur Renaturierung von Nord-Usedom. Doch es gibt auch viele Einwände

  • Martina Rathke, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Für Industrieansiedlungen wie Offshore-Windparks oder Gaskraftwerke werden an der Küste ökologische Ausgleichsflächen dringend benötigt. Die sind Mangelware. Mit dem Deichrückbau an der Nordspitze der Ostseeinsel Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) – dem sogenannten Peenemünder Haken – könnten solche Flächen entstehen. Doch dort gibt es Gegenwehr.

Karlshagen. Was hat Vorrang? Hochwasserschutz oder Naturschutz, Denkmalschutz oder die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Firmenneuansiedlungen? Seit Jahren wird um die Renaturierung von Flächen im Norden der Insel Usedom gestritten, obwohl das Genehmigungsverfahren noch nicht einmal in Gang gesetzt worden ist. Der Interessenkonflikt ist vielschichtig: Die Anwohner fürchten sich vor volllaufenden Kellern und der Unberechenbarkeit militärischer Altlasten, die zwischen Peenemünde und Karlshagen vermutet werden.

Kleine Löcher im Deich?

»Der gesamte Inselnorden wird ohne Not dem Wasser preisgegeben«, sagt Rainer Höll, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen den Deichrückbau. Bedenken kommen seit Kurzem auch aus dem Schweriner Kultusministerium. In einem Gutachten für das Ministerium äußerten Fachleute die Befürchtung, die Flutung könne den Verlust von Bauten des ehemaligen Raketenforschungszentrums der Nazis in Peenemünde bedeuten, das heute...


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