Kuschel-Portal gegen Irreführer

Vom Verbraucherschutz-Ministerium gefördertes Mitmach-Portal wird Etikettenschwindler beschweigen – auf sanften Druck hin

Ernährung und Verbraucherschutz – das Thema erlebt mediale Höhen und Tiefen. Es bleibt aber ein Dauerbrenner. Dioxin, BSE und Co. sind jedoch nur Extrembeispiele. Ärgerlich ist auch die alltägliche Irreführung der Konsumenten: Die Zuckerbombe, die als gesunde und sportliche »Zwischenmahlzeit« beworben wird; mit einem lächelnden Fußballnationaltorwart.

Das ist übrigens völlig legal. Es gibt nämlich eine rechtliche Grauzone. Und genau solche Täuschungsmanöver wollte Landwirtschafts- und Verbraucherschutz-Ministerin Ilse Aigner eigentlich bekämpfen. Öffentlicher Druck hatte ein wenig nachgeholfen, die Initiative »Wahrheit und Klarheit bei der Kennzeichung und Aufmachung von Lebensmitteln« ins Leben zu rufen. Geplant war – Aigners CSU gibt sich neuerdings internetaffin! – ein Webportal, das »ein zentrales Element« der Initiative« werden sollte.

»Aigner plant Internet-Pranger für Lebensmittelschummler«, frohlockte die in Schummel- wie Pranger-Fragen hochkompetente »Bild am Sonntag«. Und selbst die selbst ernannten »Essensretter« des Vereins »foodwatch« waren begeistert. »Aigner legt sich mit Lebensmittelindustrie an«, schrieben sie. »Im Internet will Verbraucherministerin Ilse Aigner über die ganz legalen Tricks der Hersteller aufklären – und erkennt damit erstmals an,...


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