nd-aktuell.de / 12.02.2011 / Brandenburg / Seite 16

Stundenzahl der Lehrer wird nicht erhöht

Andreas Fritsche

An brandenburgischen Schulen macht das Gerücht die Runde, dass die Pflichtstundenzahl der Lehrer erhöht werden soll. Demnach müssten die Pädagogen zwei Stunden mehr unterrichten, ohne einen Cent mehr Geld dafür zu bekommen. Manchmal ist sogar von vier Stunden die Rede und davon, dies sei schon beschlossen. Dagegen solle am 8. März in Potsdam demonstriert werden.

Das Bildungsministerium dementiert. Davon sei derzeit überhaupt keine Rede, sagt Sprecher Stephan Breiding.

Nicht mal um eine einzige Stunde werde die Zahl der Pflichtstunden erhöht, versichert die Landtagsabgeordnete Gerrit Große (LINKE). Das würde es mit ihrer Partei nicht geben. Große hat nichts von Plänen gehört, die Pflichtstundenzahl zu erhöhen, und sie hat sich von Staatssekretär Burkhard Jungkamp extra bestätigen lassen, dass es wirklich keine derartigen Überlegungen im Bildungsministerium gebe.

Große vermutet, die Ursache des Gerüchts zu kennen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) demonstriert tatsächlich am 8. März in Potsdam. Treffpunkt ist um 16 Uhr der Lustgarten. Von dort geht es zum Luisenplatz. Anlass sind die Tarifverhandlungen 2011. Zu den Forderungen zählen eine spürbare Erhöhung der Gehälter und die Absenkung der Arbeitsbelastung und der Unterrichtsverpflichtung der Lehrer. Außerdem sollen bis zum Jahr 2013 mindestens 2400 junge Pädagogen eingestellt werden.

Große zufolge wird in GEW-Kreisen erzählt, wenn es dem Land Brandenburg nicht gelinge, die in Zukunft benötigten jungen Lehrer zu bekommen, dann werde wohl nichts an einer Erhöhung der Pflichtstunden vorbeiführen. Daraus müsse die Behauptung entstanden sein, die Anhebung der Pflichtstundenzahl sei geplant. Dem sei aber nicht so, betonte Große. Es könne höchstens dazu kommen, dass Lehrer gebeten werden, freiwillig mehr zu arbeiten. Dann würden sie dafür aber entlohnt werden.