Neonazis nach Gewalt gegen Betrunkenen verurteilt

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Berlin (dpa/bb) - Zwei Neonazis sind am Mittwoch nach einem brutalen Übergriff auf einen betrunkenen Mann in der Tram und später auf der Straße wegen Körperverletzung verurteilt worden. Ohne geringsten Anlass sei massive Gewalt auf ein wehrloses Opfer ausgeübt worden, hieß es im Urteil vor einem Berliner Amtsgericht. Ein 28-jähriger Angeklagter, der zudem Nazipropaganda besessen hatte, erhielt 22 Monate Haft mit Bewährung. Der wegen Gewalt vorbestrafte 30-Jährige muss zwei Jahre in Haft.

Die politische Gesinnung spielte bei der Tat keine Rolle, urteilte das Gericht. Dem 28-Jährigen sei zu Gute zu halten, dass er sich von der Szene gelöst hatte und in der rechten Szene als Verräter gilt, argumentierte der Ankläger. Der arbeitslose Maler hat eigenen Angaben Angst vor Racheakten. Auf einer rechtsextremen Internetseite wird er mit einem Foto als Denunziant gebrandmarkt.

Das 23-Jährige Opfer erlitt nach der Schlägerei in der Nacht zum 27. Juni 2010 eine Kopfplatzwunde, die ambulant behandelt wurde. Der Koch wurde in der Nacht zum 27. Juni 2010 zunächst in einer Tram im Stadtteil Oberschöneweide mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Später auf der Straße wurde der Mann erneut geschlagen und getreten. Er brach bewusstlos zusammen. Seine Kopfplatzwunde wurde ambulant behandelt. Die Angeklagten hatten die Tat gestanden.


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