nd-aktuell.de / 22.02.2011 / Kultur / Seite 15

Jerusalem

Ian McEwan

Der britische Autor Ian McEwan (»Abbitte«) erhielt den Jerusalem-Preis. Auf der Jerusalemer Buchmesse kritisierte McEwan am Sonntag das israelische Vorgehen im arabischen Ostteil Jerusalems. Pro-palästinensische Organisationen hatten den 62-Jährigen aufgefordert, auf den Preis zu verzichten. Der mit 10 000 Dollar dotierte Jerusalem-Preis ist Israels höchste literarische Auszeichnung. Stefan Heym bekam ihn 1993, der Schweizer Max Frisch 1965. Der Preis wird Autoren verliehen, deren Werk die »Freiheit des Individuums in der Gesellschaft« ausdrückt. McEwan sagte, ein Roman habe die Kraft, Menschen auf beiden Seiten eines Konflikts zu erreichen. Er hatte am Freitag gemeinsam mit dem israelischen Schriftsteller David Grossman an einer Demonstration im arabischen Ostteil Jerusalems teilgenommen. dpa