nd-aktuell.de / 24.02.2011 / Politik

Londoner Richter erlaubt Auslieferung von Julian Assange

Anwälte kündigen Berufung an

Wikileaks-Mitbegründer am Donnerstag auf dem Weg ins Gericht.
Wikileaks-Mitbegründer am Donnerstag auf dem Weg ins Gericht.

London (dpa) - Wikileaks-Gründer Julian Assange hat den Kampf gegen seine Auslieferung an Schweden zunächst verloren. Ein Gericht entschied am Donnerstag in London, dass der 39 Jahre alte Australier auf der Grundlage eines EU-weiten Haftbefehls nach Schweden gebracht werden darf.
Die schwedische Justiz verdächtigt Assange unter anderem der Vergewaltigung, hat aber bisher keine Anklage gegen ihn erhoben. Assange, dessen Enthüllungsplattform mit der Veröffentlichung von Geheimdokumenten weltweit für Aufsehen gesorgt hat, bestreitet die Vorwürfe und vermutet politische Motive hinter seiner Strafverfolgung. Richter Howard Riddle schloss eine solche Verkettung jedoch aus. Die Anwälte von Julian Assange kündigten umgehend Berufung gegen die Entscheidung des Belmarsh Magistrates Courts an. Dazu haben sie nun sieben Tage Zeit. Das Gericht muss dann in weiteren 40 Tagen entscheiden, ob es die Berufung annimmt.