Sebastian Ernst läuft Rekord

Leichtathletik: Gutklassige deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig

  • Lesedauer: 2 Min.

Sprint-Königin Verena Sailer, Hürden-Ass Carolin Nytra und die Kugel-Kolosse Ralf Bartels und David Storl haben den deutschen Leichtathleten mächtig Mut für die Hallen-EM (4. bis 6. März) in Paris gemacht. Für den Kracher der zweitägigen deutschen Hallenmeisterschaften in der Leipzig-Arena sorgte am Sonntag aber 200-m-Sprinter Sebastian Ernst: Mit 20,42 Sekunden verbesserte der Wattenscheider den sechs Jahre alten deutschen Rekord von Tobias Unger um elf Hundertstelsekunden.

Pech für Ernst: International werden die 200 m in der Halle nicht mehr gelaufen. Doch auch ohne den schnellen Sprinter wollen die DLV-Asse an der Seine nicht im Trüben fischen. »Ich habe letztes Mal Bronze gewonnen. Das wird diesmal hart, weil die Konkurrenz extrem stark ist«, sagte die 100-m-Freiluft-Europameisterin Verena Sailer, die Gold über 60 m fast im Vorübergehen mitnahm.

Carolin Nytra machte sich einen Tag nach ihrem 26. Geburtstag selbst das schönste Geschenk: Die EM-Dritte von der MTG Mannheim rannte die Konkurrenz im Finale über 60 m Hürden in Grund und Boden. Nur mit ihrer Siegerzeit von 7,93 s war sie nicht zufrieden. Dennoch hat sich ihre Vorfreude auf Paris verdoppelt: Auch Nytras Freund Sebastian Bayer qualifizierte sich als Weitsprungmeister mit 8,02 m für die EM.

Eine Wachablösung gab es im Stabhochsprung: Die neue Meisterin Lisa Ryzih gewann mit 4,65 m. Die 22-Jährige aus Ludwigshafen profitierte auch davon, dass die neue Rekordhalterin Silke Spiegelburg wegen Krankheit fehlte. Titelverteidigerin Carolin Hingst (Mainz) wurde mit 4,35 m nur Sechste. Im Hochsprung holte sich der WM-Dritte Raul Spank (Dresden) mit 2,30 m den Hallentitel.

Am ersten Tag hatte der frühere Junioren-Weltmeister David Storl den Neubrandenburger Kugelstoß-Koloss Ralf Bartels gestürzt. Der 20-jährige Hoffnungsträger aus Chemnitz holte sich mit 20,70 m seinen ersten nationalen Titel, während dem 13 Jahre älteren Bartels zwei Zentimeter zum Sieg fehlten. Die Sprint-Titel über 60 m eroberten Verena Sailer in 7,28 s und der Wattenscheider Christian Blum in 6,63 s.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband will mit einem schlagkräftigen Team von »30 plus« zur EM im März nach Paris reisen. Bei den letzten europäischen Titelkämpfen unterm Hallendach 2009 in Turin hatten 38 DLV-Athleten zehn Medaillen geholt. Doch um diese Bilanz wieder zu erreichen, werden sich einige Hoffnungsträger noch deutlich steigern müssen. dpa/ND

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