nd-aktuell.de / 21.03.2011 / Politik / Seite 2

Die Koalition der Willigen

Was einzelne Staaten zum Krieg in Libyen beitragen

Der Luftkrieg gegen die Truppen des libyschen »Revolutinsführers« Muammar al-Gaddafi wurde zunächst von französischen, britischen und US-Streitkräften getragen.

Die NATO beriet am Sonntag noch über die Art ihrer direkten Beteiligung an einem Einsatz in Libyen. Frankreich war dagegen, dass die NATO die Leitung der militärischen Aktionenübernimmt, weil Paris – wohl mit Recht – befürchtet, dass die Allianz unter Führung der USA in der arabischen Welt einen schlechten Ruf habe. Die Planungen für ein Eingreifen liefen jedoch bereits auf Hochtouren. Die Allianz hatte eine Reihe von AWACS-Flugzeugen zur Überwachung des Luftraums über Libyen im Einsatz. Zudem entsandte die NATO kürzlich drei Marineschiffe in die Region und hat einen Verband von Minenjagdbooten in der Nähe.

Als wichtig wurde von vielen Seiten die Beteiligung der VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATE und KATARS erachtet, um den Angriffen auch eine arabische Prägung zu geben. Es heißt, die Emirate hätten 24 Mirage-Kampfflugzeuge und F-16 zugesagt, Katar werde bis zu sechs Mirage 2000 entsenden.

ITALIEN hat die Nutzung von sieben Luftwaffenbasen angeboten und stellt acht Flugzeuge – vier Jagdflugzeuge und vier Tornadojets – zur Verfügung.

SPANIEN stellt vier F-18-Jets, ein Flugzeug für die Luftbetankung, ein Marineüberwachungsflugzeug, eine Fregatte und ein U-Boot ab.

KANADA hat die Beteiligung von sieben Jagdbombern CF-18 zugesagt, die in Italien stationiert werden. Zudem befindet sich die Fregatte »Charlottetown« in der Region.

DÄNEMARK entsendet vier F-16-Jagdflugzeuge, zwei Reservekampfjets und ein Transportflugzeug.

NORWEGEN will binnen weniger Tage sechs F-16 bereitstellen.

BELGIEN hat eine Beteiligung von vier seiner sechs bei der NATO eingesetzten F-16 sowie den Einsatz eines Minenjagdboots angeboten.

Die NIEDERLANDE wollen sich militärisch beteiligen, es war aber zunächst offen, in welcher Form.

GRIECHENLAND stellt Stützpunkte zur Verfügung. AFP/ND