Fischer an Ostsee klagen über Quoten

Verbände sehen Fischerei im Nordosten vor dem Aus

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Schwerin (dpa/ND). Die Binnen- und Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern sehen sich durch die Anforderungen des Naturschutzes und Fangquotenkürzungen eingeengt. Das sagte der Sprecher des Landesfischereiverbandes, Andreas Schlüter, in Schwerin. Durch die Kürzung der Fangquoten werde der Fischereiberuf im Nordosten aussterben. »Das ist wie Berufsverbot«, so Schlüter. Nach der jüngsten Reduzierung der Heringsfangmenge um 30 Prozent hätten mehrere Fischer bereits aufgegeben, so der Präsident des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer, Norbert Kahlfuß.

Die von der EU vorgeschriebenen Kontrollen zur Einhaltung der Fischfangquoten findet Kahlfuß unsinnig. Die elektronischen Geräte, mit denen alle Kutter bis 2015 ausgerüstet werden müssen, seien so teuer wie überflüssig. Die meisten Kutter seien ja noch von Land aus zu sehen, die angelandete Fangmenge werde sowieso kontrolliert.

Der Vizepräsident des Landesfischereiverbandes, Ulrich Paetsch, beklagt, das Problem mit den geschützten, aber fischfressenden Kormoranen sei nach wie vor nicht gelöst. Neu sei der verstärkte Schutz der Fischotter an Binnenseen, aber auch an der Küste. Reusen sollen mit Schutzgittern ausgestattet werden, damit Otter nicht hineinschwimmen und ertrinken, erläuterte der Prokurist in der Müritz-Plau Fischerei. »Für die Fischer ergeben sich daraus massive Fangprobleme«, sagte er.

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