Liebelei – und Angst ums Leben

Mozart-Pasticcio

  • Irene Constantin
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Als die Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« Anfang der 90er Jahre ein Symposium mit so hochmögenden Musiktheater-Regisseuren wie Achim Freyer oder Christoph Nel veranstaltete, fiel in der Diskussion eine Studentin mit rabenschwarzer Lockenmähne auf. Was sie zu sagen hatte, war witzig, intelligent. Nun ist sie, die renommierte Regisseurin Vera Nemirova, als Gastprofessorin an die Schule zurückgekommen. Mit 18 Sängern und einer kleinen Instrumentalgruppe inszenierte sie ein Pasticcio aus Mozart-Opern.

Was sich anhört, als wäre es eine Revue gern und viel studierter »schöner Stellen«, ist in Wirklichkeit vollständiger und tief verstandener Mozart: ein schmerzend klarer Blick in Lebens- und Seelenlagen junger Künstler. Allgemeine kichernde Liebelei, Lebensängste bis zum Suizid – nichts als der Mensch, hier, als Sonderfall singend. Freimaurersymbolik, Revolutionsvorgeplänkel, Aufklärungsgelichter, überhaupt alles Konzeptionelle läs...


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