Weniger Geld – mehr Strahlung

Oft verrichten Leiharbeiter in AKW die gefährliche Arbeit

  • Jutta Hartlieb, AFP
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nicht nur bei Katastrophen, wie gerade in Japan, auch im Normalbetrieb von Atomkraftwerken werden Leiharbeiter eingesetzt. Rund 30 000 »Nuklear-Nomaden«, wie sie in Frankreich genannt werden, ziehen von einem AKW zum anderen.

Am Wochenende trudelten im Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass Arbeiter und Techniker aus ganz Frankreich ein – Leiharbeiter, die in den kommenden Monaten dringend gebraucht werden. Denn Block 2 des umstrittenen Atommeilers am Rhein wird ab kommender Woche rund 200 Tage lang einer umfangreichen Generalinspektion unterzogen. »Und das mit Hilfe von bis zu 1600 Leiharbeitern, die zumeist schlecht bezahlt werden und die Drecksarbeit verrichten müssen«, kritisiert Denis Kuppler von der Gewerkschaft CGT, der selbst im AKW Fessenheim arbeitet.

Die Leiharbeiter werden in den 58 Reaktoren des Landes beim Austausch der Brennelemente eingesetzt, aber auch für Reparaturen in stark strahlenden Zonen. Dadurch sind die Leiharbeiter besonders hohen Strahlendosen ausgesetzt.

Daniel Luengo kann davon ein Lied singen. Der 49-Jährige bekam vor 21 Jahren eine unzulässig hohe Strahlendosis ab, als er in einem Abklingbecken mit Lappen den Boden reinigte...


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