»Gewisse Nullität«

Vor 250 Jahren geboren: Kotzebue

Im Lexikon kann man seinen Namen noch finden, aber sonst gibt es kaum noch einen Ort für ihn. Kein Theater entsinnt sich seiner Stücke, kein Leser beugt sich noch über ein Werk, das August von Kotzebue erdacht hat. Die literarische Hinterlassenschaft: vergessen. Überlebt hat ein Wort, das er prägte: Krähwinkel. Damals jedoch, vor über zwei Jahrhunderten, war er, geboren am 3. Mai 1761, der Erfolgreichste von allen, bestaunt, gefeiert in nah und fern, ein verwöhnter Liebling des Publikums, allen an Wirkung überlegen, die sonst noch schrieben, auch jenen, die stolz und unerreichbar auf klassischen Höhen wandelten.

Goethe, der ihn zu seinen Intimfeinden rechnete, gab sich am Ende versöhnlich. Bei einer Spazierfahrt, erzählt Eckermann, amüsierte er sich über seine Streitigkeiten und rezitierte fleißig Epigramme, mit denen er sich einst, mal belustigt, mal bissig, gegen Kotzebue und Konsorten gewehrt hatte.

Das war im Mai 1828. Kotzebue in se...


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